Endlich war es da – das letzte Juni-Wochenende und damit auch die lange geplante Saisonabschlussfahrt der D3. Beginnen sollte das Ganze mit einer Turnierteilnahme beim FC Blau-Weiß Büsdorf. Anschließend gab es Programm und Übernachtung in Bergheim/Erft, westlich von Köln.
Die Einladung zum D-Jugendturnier war bereits Anfang des Jahres in Born eingegangen, und da Büsdorf sich in direkter Nachbarschaft zur „alten Heimat“ unseres Co-Trainers Frank befindet, reifte schnell der Plan, dort unseren Saisonabschluss zu feiern. Mit tatkräftiger, familiärer Unterstützung konnte nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit für das ganze Team gefunden werden, sondern es wurden auch Essen, Rahmenprogramm und Logistik auf die Beine gestellt. So ging es dann für die Borner D3 am Samstagmorgen los – dreizehn Spieler und sechs Erwachsene machten sich auf den Weg in den Rhein-Erft-Kreis. Vier Spieler sollten später noch dazu stoßen, da sie erst in der Nacht von einer Klassenfahrt zurückgekommen waren.
Ein Stau auf der Autobahn brachte unseren Zeitplan schnell durcheinander, aber mit Geduld und über Schleichwege erreichten alle gerade noch rechtzeitig vor Turnierbeginn den Büsdorfer Sportplatz. Unser erstes Gruppenspiel wurde dadurch zum „Kaltstart“ – bei immerhin schon 30 Grad – und ging leider knapp mit 0:1 gegen den Horremer SV verloren. Anschließend konnten wir uns in einer längeren Pause etwas sammeln und stärken und gewannen unser zweites Spiel mit 3:2 gegen die SG Grün-Weiß Brauweiler. Die Entscheidung über den Einzug ins Halbfinale musste somit im letzten Gruppenspiel gegen die Zweitvertretung des Gastgebers fallen. Unter normalen Umständen und mit ein bißchen mehr Biss hätte dieses Spiel eigentlich zu unseren Gunsten entschieden werden müssen. Die mittlerweile über 35 Grad und eine recht kurze Pause zum vorangegangenen Spiel zeigten jedoch Wirkung, und die Borner D3 musste sich 0:1 geschlagen geben. Das Spiel um den fünften Platz war dann leider kein guter Auftritt unseres Teams mehr und ging deutlich mit 1:4 verloren. Das Trainerteam war sich einig, dass mit etwas mehr Einsatzwillen und Konzentration wesentlich mehr möglich gewesen wäre als der letztendlich sechste Platz.
Nichtsdestotrotz sollte unsere Mannschaft von nun an die Abschlussfahrt genießen dürfen. Pool, Wasserrutschbahn, Schläuche und Eimer wurden vom Veranstalter bereit gestellt und ausgiebig genutzt. Überhaupt möchten wir die Organisatoren von Blau-Weiß Büsdorf für ein tolles Turnier in ausgesprochen freundschaftlicher und sportlich-fairer Atmosphäre loben. Gerne werden wir im nächsten Jahr wiederkommen.
Von Büsdorf aus ging es am späteren Nachmittag in Richtung Bergheim/Erft zu unserer Unterkunft. Ziel war das Anton-Heinen-Haus, eine Familienbildungsstätte des Erzbistums Köln, welches uns über familiäre Kontakte zur Verfügung gestellt worden war. Wir durften den Aufenthaltsbereich, eine Turnhalle im Keller als Schlafsaal, sowie die sanitären Anlagen nutzen. Eine Grünanlage mit Spiel- und Bolzplatz lag direkt um die Ecke. Tatsächlich waren dann auch etliche der Spieler auf wundersame Weise wieder zu Kräften gekommen und nutzten sofort das sportliche Angebot. Als es zum Abendessen in den „Bergheimer Grill“ ging, war der Hunger daher groß. Dort wurden wir nicht enttäuscht. Die Organisation war perfekt, die Bedienung freundlich und bald schon hatte jeder einen Riesenteller vor sich stehen. Satt und glücklich verabschiedeten wir uns und unternahmen noch einen Spaziergang durch die Bergheimer Fussgängerzone und den Park zurück zu unserer Unterkunft. Natürlich kamen wir am Bolzplatz vorbei…
Zum Abendprogramm gehörten aber auch Karten- bzw. Gesellschaftsspiele und die Kapitänswahl für die kommenden Saison. Die Spieler wählten zudem erstmals einen Mannschaftsrat. Die anvisierte Bettruhe um 23 Uhr wurde nur knapp überschritten – gegen Mitternacht konnten sich Trainer und begleitende Eltern schließlich auch einmal zurücklehnen.
Trotz Schlafraum im Keller war die Nacht warm, und es war für viele auch ungewohnt, in einer solch großen Gruppe gemeinsam zu übernachten. Dementsprechend waren die etwas übernächtigt ausschauenden Gesichter am Sonntagmorgen eindeutig in der Überzahl. Ein tolles Frühstücksbuffet im „Parkhotel“ direkt um die Ecke belebte dann aber Körper und Geist für das, was der Tag noch bringen sollte. Zunächst einmal hieß es, unsere Unterkunft wieder zu räumen und in einem sauberen Zustand zu verlassen. Alle packten mit an, Kofferräume und Anhänger wurden beladen und die Besen geschwungen. Der Hausmeister zeigte sich bei der Schlüsselübergabe erfreut, dass wir alles in gutem Zustand hinterlassen hatten.
Bergheim liegt mitten im Rheinischen Braunkohlerevier. Der Tagebau Hambach und der Hambacher Forst dürften auch den Bergischen ein Begriff sein. Wie ein solcher Tagebau aber live und in Farbe ausschaut, wurde dem Team am Aussichts- und Informationspunkt „Terra Nova“ in Berrendorf vor Augen geführt. Die etliche Kilometer weite und über 370 Meter tiefe Grube, in der Schaufelradbagger von 100 Meter Höhe und über 220 Meter Länge Braunkohle zur Energiegewinnung fördern, verschlug dem ein oder anderen dann doch die Sprache. Wir hatten das Glück, einen Tag mit guter Fernsicht zu haben. Zudem stand einer der riesigen Bagger nahe am Aussichtspunkt. Staunen über die technische Meisterleistung, aber auch Nachdenklichkeit hinsichtlich dieses Eingriffes in Landschaft und Natur herrschten in den Gesprächen vor.
Nachdem wir uns von diesem Anblick losgerissen hatten, stand direkt neben dem Aussichtspunkt eine Runde Fussballgolf auf dem Programm. Angesichts der wieder aufkommenden Hitze und auch der Folgen der kurzen Nacht entschied sich die Mannschaft, nur eine halbe Runde auf der schönen Anlage des „FuGo“ Berrendorf zu spielen. Immer wieder waren zwischen den Spielbahnen Schattenplätze und Getränke gefragt.
Den Abschluss bildete dann ein gemeinsames Essen im nahegelegenen „Lavendelhof“ in Berrendorf. Hier wurden wir sehr freundlich empfangen und man hatte uns einen schönen, schattigen Platz reserviert. Bei leckerer Grillwurst mit Pommes und Salat, sowie kühlen Getränken konnte es sich die Borner D3 noch einmal richtig gut gehen lassen. Doch auch die schönste Zeit endet irgendwann und wir traten die Heimreise an. Der ein oder andere wird zuhause wahrscheinlich noch Nachtschlaf nachgeholt, endlich wieder sein gezwungenermaßen zurückgelassenes Handy gestreichelt oder aber auch seinen Sonnenbrand gepflegt haben (die Kniekehlen!). Für alle aber dürfte diese Tour ein hoffentlich unvergessliches Mannschaftserlebnis gewesen sein.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns diese Tour ermöglicht haben – insbesondere bei Evi und Friedhelm Hennemann, sowie dem Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Remigius Bergheim, namentlich Herrn Michael Esser.